Silicon Saxony zum ‚Digitalen Kompass 2030’ der EU:

„Nicht in Abstimmungsrunden verlieren“

Dresden, 10. März 2021. In Brüssel haben gestern die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Margrethe Vestager sowie der EU-Industriechef Thierry Breton die Ziele des EU-Plans ‚Digitaler Kompass 2030‘ vorgestellt. Die Europäische Union will bis Ende 2030 ein Fünftel des weltweiten Ausstoßes an Spitzen-Halbleitern produzieren und in fünf Jahren ihren ersten Quantencomputer herstellen, um so ihre Abhängigkeit von außereuropäischen Technologien zu verringern.

Hervorgehoben wird die Bedeutung von Halbleitern, die in vernetzten Autos, Smartphones, internetfähigen Geräten, Hochleistungscomputern und künstlicher Intelligenz benötigt werden. Der EU-Plan empfiehlt außerdem, in Quantentechnologien zu investieren, da diese die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen und die Genomsequenzierung beschleunigen könnten. Ziel soll sein, dass Europa bis 2025 den ersten Computer mit Quantenbeschleunigung auf den Markt bringt, um bis 2030 weltweit führend bei Quanten-Computing zu sein.

 

„Europa hat jetzt ein Momentum“

Heinz Martin Esser, Vorstand Silicon Saxony. Bild: Silicon Saxony

Dazu erläutert Heinz Martin Esser, Vorstand Silicon Saxony: .„In den letzten zehn Jahren hat sich Europa viele ambitionierte Ziele gesetzt. Die wenigsten wurden konsequent umgesetzt. Aber der Wind hat sich gedreht. Europa hat jetzt ein Momentum und muss es nutzen. Das Zauberwort heißt Geschwindigkeit. Forschung, Halbleiterunternehmen und Kunden müssen abgestimmt Agenden, Roadmaps und Ressourcen bündeln. Erfolgsversprechendes Beispiel ist die Branchenallianz Catena-X, in der Unternehmen wie Mercedes-Benz, BMW, Bosch, Schaeffler, ZF, die Deutsche Telekom, SAP, Siemens, BASF, Henkel, eine Reihe von Mittelständlern sowie die Fraunhofer-Gesellschaft am Aufbau einer europäischen Cloud- und Dateninfrastruktur arbeiten. Gleiches gilt für die strategische Zusammenarbeit zwischen Globalfoundries und Bosch, um die nächste Generation der automobilen Radartechnologie zu entwickeln und herzustellen. Verliert sich Europa erneut in Abstimmungsrunden und Kompetenzgerangel, ist keines der formulierten Ziele realistisch erreichbar.“