Führender Maschinenbau-Standort in Europa:

Deutschland ist erneut Exportweltmeister

Nein, nicht Europameister und auch nicht Vize-Europameister, sondern erneut Weltmeister sind wir, und zwar Exportweltmeister im internationalen Maschinenhandel, der mit einem Wachstum von 11,7 Prozent nach 2007 ein weiteres Boomjahr am Standort Deutschland erlebte. Die Exporte deutscher Hersteller wuchsen um 10,6 Prozent. Der Welthandel hatte 2007 insgesamt ein Volumen von 719 Milliarden Euro (2006: 644 Mrd. Euro, 2005: 566 Mrd. Euro) und wuchs damit im vierten Jahr in Folge. Die deutschen Hersteller sind mit einem Welthandelsanteil von 18,9 Prozent (135,8 Milliarden Euro) damit wieder Exportweltmeister, gefolgt von den USA mit 11,8 Prozent (85 Milliarden Euro) und Japan mit 10,8 Prozent (78 Milliarden Euro). Auf Platz vier folgt Italien mit 9,2 Prozent (66 Milliarden Euro). Die chinesischen Maschinenbauer, die 2005 erstmals Frankreich und Großbritannien überholt hatten, bauten 2007 mit einer Wachstumsrate von 31,8 Prozent ihren Weltmarktanteil auf jetzt 7,2 Prozent (52 Milliarden Euro) aus und hielten damit Platz 5 der Weltrangliste.

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist aber auch im breiten Spektrum der vielfältigen Einzelsparten gut aufgestellt: Von 33 international vergleichbaren Fachzweigen der Branche hatten die deutschen Hersteller in 18 Fällen die Nase vorn. Sehr hohe Marktanteile erreichten beispielsweise die Hersteller von Reinigungssystemen mit 37,8 Prozent, die Druck- und Papiertechnik mit 33,5 Prozent oder die Zulieferspezialisten von ölhydraulischen und pneumatischen Komponenten aus der Fluidtechnik mit 31 Prozent.

Deutschland ist dabei mit einem Gesamtproduktionsanteil von 39 Prozent auch der führende Standort im EU-Maschinenbau (siehe auch Kasten), gefolgt von Italien (16 Prozent), Frankreich (11 Prozent) und Großbritannien (9 Prozent). Innerhalb der Europäischen Union zählt der Maschinenbau zu den größten Industriezweigen und ist – neben der Ernährungsindustrie – der bedeutendste industrielle Arbeitgeber. Gut ein Zehntel trägt er zur Wertschöpfung der gesamten EU-Industrie bei. „Am Standort EU sind im Maschinenbau rund 24.500 Unternehmen tätig, die insgesamt 2,6 Millionen Arbeitnehmer beschäftigen und im Jahr 2005 Maschinen und Anlagen im Wert von 420 Milliarden Euro produzierten”, erläutert Dr. Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des VDMA, die Situation im Maschinenbau in der EU.

CeBIT 2009: 03. bis 08. März 2009 in Hannover – Ausblick:

eHealth, Internet & Mobile Solutions und

eLearning als Ausstellungsschwerpunkte –

Kalifornien wird Partnerland 2009

eHealth
Der demografische Wandel und die Notwendigkeit der Kosteneffi zienz stellen den Gesundheitsmarkt vor neue Herausforderungen. Die ITK-Branche sieht sich in diesen nachhaltigen Fragestellungen als Innovationstreiber. Die CeBIT spiegelt diesen Wachstumsmarkt wider und zeigt die gesamte Bandbreite des ITK-Einsatzes im Gesundheitswesen.

Internet & Mobile Solutions
Digitalisierung und Mobilität verändern unser Leben rasant – Web 2.0 verändert die Medienwelt. Im Internet werden Umsätze in Milliardenhöhe erwirtschaftet. Geschäftsprozesse und Arbeitsplätze werden mobil. Die Nachfrage nach webbasierten Business-Lösungen steigt. Die CeBIT fördert diese Entwicklung mit dem neuen Bereich Internet & Mobile Solutions.

eLearning
eLearning und Wissensmanagement spielen eine immer größere Rolle in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Bildung. Der Bereich eLearning spiegelt die Aufbruchstimmung der CeBIT wider – mehr als ein Grund diesen Marktplatz 2009 weiter auszubauen.

Kalifornien wird Partnerland 2009

Der US-Bundesstaat Kalifornien wird 2009 offizielles Partnerland der deutschen IT- und Telekommunikations-Branche und der CeBIT sein. Das haben der Bundesverband BITKOM und die Deutsche Messe AG am Dienstag bekanntgegeben. ‚Die USA sind nicht nur ein wichtiger Außenhandelspartner‘, betonte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. ‚Das kalifornische Silicon Valley ist auch ein Muster­beispiel für gelungene Standortpolitik. Von einem stärkeren Austausch wollen wir für unsere eigene Strategie profitieren.‘ Die CeBIT räumt Anbietern aus dem Partnerland ebenfalls einen besonderen Status ein: ‚In Kalifornien liegt die Wiege der internationalen ITK-Industrie. Nach wie vor werden dort wichtige Trends und Innovationen entwickelt, die die gesamte Welt verändern‘, sagte Messe-Vorstandsmitglied Ernst Raue. ‚Eine Sonderpräsentation auf der CeBIT 2009 wird die Innovationskraft des Silicon Valley zeigen.‘ Die weltgrößte ITK-Messe wird vom 3. bis zum 8. März in Hannover ausgerichtet.

Der Markt für IT und Telekommunikation entwickelt sich in den USA sehr dynamisch: 2007 wuchsen die Umsätze um 4,8 Prozent auf 663 Milliarden Euro. Nach Berechnungen des internationalen Markt­forschungsprojekts EITO geht es 2008 ebenfalls mit knapp 5 Prozent aufwärts. Die Nachfrage in den Vereinigten Staaten wird voraussichtlich 695 Milliarden Euro erreichen. Damit liegen die USA knapp hinter der EU mit 699 Milliarden Euro. Kalifornien ist mit mehr als 37 Millionen Einwohnern der mit Abstand bevölkerungsreichste Bundesstaat und gleichzeitig die bedeutendste Wirtschaftsregion in den USA. Als einzelner Staat betrachtet, wäre Kalifornien, gemessen an seiner Wirtschaftkraft, weltweit unter den acht größten Ländern.

Im Export-Vergleich mit Deutschland haben die USA die Nase vorn: Sie haben im vergangenen Jahr ITK-Hardware für rund 3,5 Milliarden Euro in die Bundesrepublik geliefert. Deutsche Anbieter exportierten umgekehrt Hardware im Wert von rund 1,6 Milliarden Euro in die USA. ‚Wir sind zwar insgesamt Exportweltmeister, im ITK-Sektor aber ein Netto-Importland. Als Entwicklungs- und Produktionsstandort müssen wir wieder attraktiver werden‘, betont Prof. Scheer. Die Partnerschaft mit Kalifornien werde dazu beitragen, die richtigen Strategien zu entwickeln. Im Außenhandel mit Dienstleistungen ist Deutschland heute bereits gleichauf mit den USA: Beide exportierten im vergangenen Jahr ITK-Services im Wert von 2,1 Milliarden Euro in das jeweils andere Land.

Die kalifornische ITK-Industrie wird sich im Jahr 2009 auf der CeBIT zeigen. Ein Schwerpunkt werden umweltfreundliche Technologien sein, die als Top-Thema ‚Green IT‘ bereits in diesem Jahr einen Schwerpunkt der CeBIT gebildet hatten. Highlight des Partnerland-Programms ist im März 2009 der deutsch-kalifornische ITK-Gipfel. Dort wollen beide Seiten ihre Kooperation weiterentwickeln. ‚Dabei kommen nicht nur Anbieter und Kunden zusammen‘, erklärt BITKOM-Präsident Scheer. ‚Der Gipfel dient auch dem Gespräch zwischen Wirtschaft und Politik über Innovationspolitik und staatliche Hightech-Strategien.‘

In Expertenforen werden auf der CeBIT die deutsch-amerikanischen Gespräche fortgesetzt. ‚Das ist eine perfekte Gelegenheit für neue Kontakte und zum Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmern beider Länder‘, betont Messe-Vorstand Raue. ‚Wir haben mit dem Partnerland-Konzept in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Es hat sich gezeigt, dass die CeBIT die geeignete internationale Plattform ist, um die Zusammenarbeit der einzelnen ITK-Industrien zu beflügeln.‘ Gemeinsame Arbeitsgruppen und Workshops sollen das Programm ergänzen. ‚Damit wollen wir den Unternehmen helfen, ihre inter­nationalen Ambitionen erfolgreich in die Praxis umzusetzen‘, sagt BITKOM-Präsident Scheer. Gerade auch mittelständische Anbieter würden von dieser Unterstützung profitieren.

www.cebit.de, www.bitkom.org